Am ersten Samstag im September stand eine Atemschutzübung für die Lutzmannsburger Florianis am Programm. Wie schon bei den vergangen monatlichen Übungseinheiten, ließ Übungsleiter HFM Manuel Borbely die übende Mannschaft um 15 Uhr im Feuerwehrhaus antreten und begann die Übung mit einer Schulung zum Thema Atemschutz in der Feuerwehr.
Grundsätzliches Wissen, welches am Lehrgang in der Landesfeuerwehrschule gelehrt wurde, wurde wiederholt und aufgefrischt. Erklärungen über die Ausrüstung und Aufgaben der einzelnen ATS Träger im Trupp wurden auch jenen Mitgliedern erklärt, welche noch keinen ATS Lehrgang absolviert haben. Es ist als Feuerwehrfrau und Feuerwehrmann sehr wichtig zu wissen, welche Ausrüstung der ATS Trupp im Einsatz benötigt. Während sich der Trupp im Fahrzeug ausrüstet, werden durch die restlichen Kameraden sämtliche Ausrüstungsgegenstände vorbereitet und für den Einsatz bereitgestellt.
Ein ATS Trupp ist nie alleine – Für die Sicherheit der eingesetzten Mannschaft steht ein Rettungstrupp vor dem Einsatzobjekt bereit, um im Notfall, z.B.: bei Verletzung eines ATS Trägers, dem ATS Trupp behilflich zu sein und eine Evakuierung durchführen zu können. Sind mehrere ATS Trupps im Einsatz, müssen dementsprechende Rettungstrupps bereitgestellt werden.
Übungsannahme war ein Kellerbrand, der vermutlich vom Heizraum eines Einfamilienhauses in der Bahnhofstraße ausging. Die Florianis rückten mit dem RLF A 2000 zum Übungsobjekt aus. Bereits bei der Ankunft konnte der Brandrauch wahrgenommen werden. Nachdem sich der ATS Trupp fertig ausgerüstet hatte, schafften sich die Kameraden über die Garage des Wohnhauses Zugang zum Brandobjekt, um eventuelle verletzte Personen zu retten und den Brand zu löschen.
Der ATS Trupp bestehend aus Ortsfeuerwehrkommandant HBI Ewald Weber, HBM Klaus Weber und FM Thomas Plöchl fanden eine bewusstlose, am bodenliegende Person und meldeten dies über Funk der Einsatzleitung. Für die Motivation der Mannschaft ist es innerhalb einer Übung sehr wichtig die Fähigkeiten der Kameraden zu erweitern und Arbeitsschritte selbst durchführen bzw. Aufgaben ausprobieren zu lassen. So hat sich Übungsleiter Borbely entschieden auch Kameraden ohne ATS Lehrgang den Atemschutzeinsatz beüben zu lassen, um eventuell Kameraden für diese Spezialausbildung begeistern zu können.
Während der Rettung ließ Übungsleiter Borbely die Decke im Kellerbereich zusammenstürzen und schnitt so den Rückzugsweg des ATS Trupps ab. Der Trupp musste nun einen anderen Fluchtweg ins Freie finden, um so schnell wie möglich aus dem Kellerbereich flüchten zu können, bevor der Sauerstoffvorrat zu Ende ging. Da das Übungsobjekt keine zweite Türe ins Freie besaß, mussten die Kameraden durch ein Fenster flüchten. Doch zuerst musste eines gefunden, geöffnet und die Gitter am Fenster entfernt werden. Dies war nur mit einem Hammer und Schraubenzieher möglich, welche der Trupp aber nicht zur Verfügung hatte. Um das benötigte Werkzeug zu bekommen, musste per Funk die Einsatzleitung verständigt werden. Diese Übungseinlage wurde bewusst so gewählt, um die Kommunikation zwischen dem ATS Trupp und der Einsatzleitung unter Zeitdruck zu beüben.
Die Rettung der verletzten Person stand an erster Stelle. Diese wurde mittels Tragetuch durch das Fenster an die bereits draußen wartenden Kameraden übergeben. Danach mussten sich die ATS Träger etwas einfallen lassen, um durch das enge Fenster ins Freie zukommen.
Ein ATS Träger samt Ausrüstung trägt ca. 20 kg mit sich. Um aus einem Fenster in Kopfhöhe krabbeln zu können, muss der Trupp gut zusammen arbeiten. Das ATS Gerät muss vom Rücken abgenommen werden, damit man durch das schmale Fenster überhaupt durchpasst.
Nach Absolvierung dieser Übungseinlage konnte der Trupp etwas verschnaufen, wobei die ATS Masken zerlegt, desinfiziert und für den nächsten Einsatz bereit gemacht wurden.